Vor dem Hintergrund der Anschaffungs – als auch der Verbrauchskosten, soll dies im Folgenden praxisbezogen analysiert werden. Beim Druck großformatigen Etiketten wird ein Laserdrucker häufig als „günstige Alternative“ in Erwägung gezogen.
Ausgehend vom gleichen Format, sind die Anschaffungskosten eines herkömmlichen Laserdruckers günstiger als die eines Thermotransferdruckers und Bürolaser eignen sich durchaus für den Druck einer begrenzten Anzahl Etiketten. Für eine professionelle Etikettenproduktion sind solche Drucker jedoch weder mechanisch noch kostenorientiert ausgelegt.
Um einen objektiven Vergleich zwischen Thermotansfer – und Laserdruckern zu machen, muss man sich auf die Kaltfixiertechnologie der Laserdrucker konzentrieren, denn nur dieser Typ ist in der Lage unterschiedliche Materialien ( Papier, Karton, PE, PP, Polyester u.v.a. Materialien ) zu bedrucken und kann vergleichbare Druckgeschwindigkeiten eines Thermotransferdruckers bieten.
Ein Thermotransferdrucker, der A4 – Formate drucken kann, erreicht eine Druckgeschwindigkeit bis zu 250mm pro Sekunde! Dies entspricht einem Laserdrucker, der ca. 60 Seiten pro Minute drucken müsste. So ein Laserdrucker kostet ca. das Vierfache des vergleichbaren Thermotransferdruckers. Die meisten Etiketten werden im Bereich „ Papieretiketten“ gedruckt, für die offensichtlich ein Bürolaser ausreicht. Zwei Vorteile eines Bürolasers werden hier häufig genannt: „Kosten der Verbrauchsmaterialien“ und eine „hohe Auflösung“.
Speziell der Tonerverbrauch ist auf den ersten Blick günstiger als die Thermotransferfolie, da der Laser tatsächlich nur an den Stellen Toner verbraucht, an denen auch gedruckt wird. Die Thermotransferfolie jedoch wird kontinuierlich und parallel zum Etikett tansportiert. Vor dem Hintergrund der Angaben zum Verbrauch der Laserdrucker, ergibt sich in der Praxis ein ganz anderes Bild, denn üblicherweise basiert die Kostenrechnung der Laserdrucker auf einer Schwärzung von 3% bis 5%. Aber schon bei einem Standardfrachetikett mit Strichcode, Text, Linien und Grafik, erreicht man eine Schwärzung von ca. 20% !
Bei aufwändig gestalteten Etiketten kann dies leicht über 70% hinausgehen. Bereits bei 15% Schwärzung ist ein Thermotransferdruck jedoch klar im Kostenvorteil. Die hohe Auflösung des Laserdruckers wird ebenfalls häufig als Vorteil genannt. Thermotransferdrucker erreichen heute Auflösungen bis zu 600dpi. Die mathematische Größe von 1200dpi im Laserdruckerbereich ist zwar höher, sagt jedoch nichts über die Druckqualität aus, denn der Druck wird mittels zwei völlig unterschiedlicher Verfahren auf das Etikett gebracht, was dazu führt, dass der Thermotransferdruck mit 200dpi wesentlich schärfer sein kann, als z.B. der eines Laserdruckers mit 300dpi.
Ausschlaggebend ist neben der Materialkombination die Positioniergenauigkeit der einzelnen Dots, die zu einer guten oder weniger guten Druckqualität führen. Beim Druck großer Etiketten ist der Thermotransferdruck dem Laserdrucker hinsichtlich der Kosten sowie der mechanischen Belastbarkeit und der Druckqualität eindeutig überlegen.